Skip to main content

Sicherheit von Nierenspenden nach Sterbehilfe untersucht

Rotterdam –

Verschiedene Formen von Sterbehilfe sind in den Niederlanden seit dem Jahr 2002 legalisiert. Für Patienten mit neurodegenerativen oder psychiatrischen Erkrankungen ist es möglich, ihre Organe nach der Sterbehilfe zu spenden.

Eine Arbeitsgruppe der Universität Rotterdam zeigt nun, dass Nierenspenden nach Sterbehilfe sicher sind und den Organpool vergrößern können. Die Arbeit ist im Fachmagazin JAMA Surgery erschienen (2024, DOI: 10.1001/jamasurg.2024.3913).

Die Arbeitsgruppe untersuchte die Transplantationsergebnisse in einer retrospektiven Kohortenstudie anhand der Datenbank der niederländischen Transplantationsstiftung. Berücksichtigt wurden alle Nierentransplanta­tionen in den Niederlanden zwischen Januar 2012 und Juli 2023.

Das Forschungsteam bildete 3 Gruppen von Nierentransplantationen: bei Organspenden nach Sterbehilfe (n=145), bei Organspenden nach Kreislauftod wegen des Absetzens lebenserhaltender Therapien (n= 1.936) und bei Organspenden nach Hirntod (n= 1.255). Der Median des Empfängeralters lag bei 59 Jahren in der Sterbehilfekohorte, verglichen mit 61 Jahren in den beiden anderen Kohorten.

Es zeigte sich: Die Inzidenz von Delayed Graft Function (DGF) war bei Organentnahme nach Sterbehilfe mit 26 Prozent deutlich geringer als nach Organentnahme bei Kreislaufver­sagen (49 Prozent) und ähnlich wie bei Organentnahmen nach Hirntod (22 Prozent).

 

Quelle: Ärzteblatt / 2024-10-18